„Mopo“-Brandstiftung vor Aufklärung

TÄTERANALYSE Die Hamburger Polizei hat offenbar eine Gruppe Anschlags-Verdächtiger ausgemacht

Die Ermittler gehen davon aus, dass der oder die Täter einen Bezug zu der Schule hatten

Bei der Suche nach den Urhebern eines Brandanschlags auf die Hamburger Morgenpost und einer versuchten Brandstiftung an einer Schule kommen die Ermittler offenbar voran. Sie hätten Hinweise auf einen bestimmten Personenkreis erhalten, der für die Taten infrage kommen könnte, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Diese Hinweise stimmten mit den bisherigen Täteranalysen überein. Die Staatsanwaltschaft setzte eine Belohnung von 2.000 Euro aus.

Eine unbekannte Anzahl von Tätern sei verdächtig, in der Nacht zum 10. Januar zunächst Steine und einen Brandsatz auf die Max-Brauer-Schule in Hamburg-Ottensen geworfen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

In der folgenden Nacht zerstörten sie bei der Zeitung Kellerfensterscheiben mit einem Gullydeckel und Steinen und schleuderten einen Molotowcocktail in das Redaktionsgebäude. Aktenregale gingen in Flammen auf, die Feuerwehr konnte aber Schlimmeres verhindern.

Der Brandsatz an der Schule hatte nicht gezündet. Weil das Gebäude aber zum Teil bewohnt sei, werde wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt, hieß es von der Polizei. Die Ermittler gehen davon aus, dass der oder die Täter einen Bezug zu der Schule hatten. Der Gullydeckel stamme aus einer Senke in der Sibeliusstraße. Die Polizei vermutet deshalb, dass einer oder mehrere Täter aus dem Umfeld dieser Straße kommen könnten.

Die Brandstiftung bei der Mopo nur wenige Tage nach dem Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin Charlie Hebdo hatte auch international für Empörung gesorgt. Die Hamburger Zeitung hatte die islamkritischen Karikaturen auf ihrer Titelseite mit der Schlagzeile nachgedruckt: „So viel Freiheit muss sein!“  (dpa)