Pakistans Krise unter Musharraf

12. Oktober 1999: Armeechef Pervez Musharraf putscht unblutig gegen Premier Nawaz Sharif.

April 2000: Sharif wird zu lebenslanger Haft verurteilt, später darf er ins Exil.

12. Mai 2000: Oberstes Gericht verpflichtet Musharraf, bis Oktober 2002 Wahlen abzuhalten.

20. Juni 2001: Musharraf erklärt sich zum Staatspräsidenten.

September 2001: Nach Terroranschlägen vom 11. September stellt sich Musharraf auf die Seite der USA und lässt die Taliban fallen, die Pakistan aufgebaut hatte. Die USA heben ihre nach Pakistans Atomtest 1998 verhängten Sanktionen auf. Das Land erhält von den USA bis heute 10 Milliarden Dollar, das meiste für das Militär.

30. April 2002: Manipuliertes Referendum bestätigt Musharraf als Präsident für fünf Jahre.

Oktober 2002: Manipulierte Wahlen bringen Musharrafs Parteien eine Mehrheit.

Dezember 2003: Abkommen mit Islamisten sichert Musharraf Zweidrittelmehrheit im Parlament, das seinen Putsch legitimiert. Er verspricht Ende 2004 den Posten des Armeechefs abzugeben. Er überlebt zwei Anschläge unverletzt.

Ende 2004: Musharraf behält doch sein Amt als Armeechef.

9. März 2007: Musharraf suspendiert den Obersten Richter Iftikhar Chaudhry. Anwälte protestieren, Musharrafs Popularität sinkt.

10. Juli: Bewaffnete Islamisten fordern in Islamabads Roter Moschee Musharraf heraus. 105 Tote.

20. Juli: Verfassungsgericht setzt Chaudhry wieder ein.

27. Juli: Musharraf trifft auf US-Drängen Expremierministerin Benazir Bhutto, um Weg zur Demokratie zu eröffnen. Bhutto fordert, dass er als Armeechef abtritt. Gespräche enden ergebnislos.

10. September: Sharif kehrt aus Exil zurück und wird sofort wieder abgeschoben.

2. Oktober: Musharraf stellt Nachfolger als Armeechef in Aussicht. Regierung lässt Korruptionsvorwürfe gegen Bhutto fallen und ermöglicht so ihre Rückkehr.

6. Oktober: Musharraf lässt sich vom Parlament als Präsident wiederwählen. Er ist noch Armeechef.

19. Oktober: 140 Menschen sterben in Karatschi bei Anschlag auf Bhutto. Sie bleibt unverletzt.

2. November: Verfassungsgericht kündigt an, Verfahren über Musharrafs Wiederwahl zu beschleunigen. Seine erste Amtszeit endet offiziell am 15. November.

3. November: Musharraf erklärt Ausnahmezustand. HAN