WOHIN IN BREMEN?
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■ Montag, 19.30 Uhr

Was soll das?

„Jeder führt seine Handschrift vor, und damit hat es sich. Niemand spürt einen Schmerz, einen Inhalt“, notierte Einar Schleef vor 20 Jahren über das Theater. Und heute? Ist auf deutschen Bühnen nicht nur Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ zu sehen, auch andere Autoren befassen sich mit Flucht und Tod. Und nicht nur am Theater Bremen wird außerhalb der Vorstellungen politisch diskutiert. Wie aber politisches Theater auszusehen hätte, wie sich die Künste einmischen und was sie damit ausrichten können, darum geht’s heute im Falstaff.

Falstaff, Theater am Leibnizplatz

■ Sonntag, 18 Uhr

Kaempfe liest Lampe

„Wir bringen Menschen zusammen, bieten Begegnungs- und Anknüpfungspunkte, bei der Kunst und Kultur im Mittelpunkt steht. Vielfalt bewegt – steht auch hier im Zentrum: Lesungen, Konzerte, Tanz, Schauspiel, Workshops und vieles mehr“, so umreißt Opus-Einhundert (grammatisch nicht ganz korrekt) sein Programm für das Bremer Volkshaus, das ein neues kulturelles Zentrum in Utbremen werden soll. Mit Theater, Lesungen, Tanz und Musik. Am Sonntag gibt es die bereits zweite Veranstaltung im „Volkshaus 2.0“. Peter Kaempfe (Foto), Schauspieler, Autor, Sprecher und Regisseur, widmet sich mit einer theatralen Lesung dem Werk des Bremer Autors Friedo Lampe, der mit seinem im Oktober 1933 erschienenen ersten Buch „Am Rande der Nacht“ ins Visier der Nationalsozialisten geriet, so dass das Werk unter anderem wegen der darin geschilderten Affäre zwischen einer bremischen Hausfrau und einem „Neger“ und der Darstellung homosexueller Neigungen aus dem Verkehr gezogen wurde.

Volkshaus, Hans-Böckler-Straße 9

■ Donnerstag, 19.30 Uhr

„Maria Stuart“

Schon wieder „Maria Stuart“? Lief doch erst neulich am Theater Bremen … Wobei da mancher Rezensent monierte, es sei zu wenig Schiller darin. Das Gleiche werden wir am Donnerstag ja ohnehin nicht zu sehen bekommen. Petra-Janina Schultz, die hier ihr Regie-Debüt vorlegt, nimmt sich gegenüber Schillers Klassiker durchaus einiges heraus. Das Personal hat sie zum Quartett eingekocht, und Stefan Rapp, Schlagwerker der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, liefert den Soundtrack zum Machtkampf zwischen Königin Elisabeth und der Stuart.

Theater am Leibnizplatz