Straßenlaternen für Atomkonzern

betr.: „Linksdruck durch Linksruck. In der Linkspartei rücken Ost-Realos und West-Gewerkschafter näher zusammen – in der Hoffnung auf die Macht“, taz vom 2. 11. 07

Es gibt nur einen Grund für den vermeintlichen Linksruck der SPD: die Existenz der Linkspartei. Gäbe es die Linke nicht, würde Kurt Beck die Redewendung vom „demokratischen Sozialismus“ noch nicht einmal unter vorgehaltener Pistole in den Mund nehmen!

Nützen dürfte den Genossen der (verbale) Kurs nach links nur wenig: Wähler, die aus Enttäuschung über den Sozialabbau und die ungerechte Umverteilungspolitik unter „Rot“-Grün zur Linkspartei gewechselt sind, wird man so nicht zurückholen: Das Misstrauen sitzt zu tief. Glaubwürdig wäre das Bekenntnis zum demokratischen Sozialismus auch nur dann, wenn es an der Basis ankäme. Die pfeift aber drauf! In Lüneburg zum Beispiel will der SPD-Oberbürgermeister Ulrich Mädge die städtischen Straßenlaternen an den Atomkonzern Eon-Avacon verscherbeln, in dessen Aufsichtsrat er sitzt. Das wäre die Überführung von uraltem Gemein- in Privateigentum, der Verkauf öffentlicher Daseinsvorsorge an einen Großkonzern. Antisozialistischer geht es wirklich nicht! THILO CLAVIN, Lüneburg