französische zeitungen über sarkozys staatsbesuch in den usa
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Ouest-France aus Rennes kommentiert: Nicolas Sarkozy darf sich nicht auf eine exklusive Beziehung mit einem amerikanischen Präsidenten einlassen, dessen Mandat bald zu Ende geht und dessen Popularität weiterhin hinwegschmilzt. Wenn er sich heute an einen Kongress wendet, hat der Staatschef die Gelegenheit, sich an das ganze Amerika zu wenden. Dem Amerika von morgen hat Nicolas Sarkozy viel zu sagen – von seiner Sicht der internationalen Beziehungen bis hin zur Notwendigkeit, dass sich jenes Land, das der größte Umweltverschmutzer ist, am Kampf gegen die Erderwärmung beteiligen muss. Letzterer ist aber für die Bush-Regierung keine Priorität.

Die Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben: Das Bild, das man sich von der Macht macht, hat sich in den sechs Monaten, seitdem Sarkozy Präsident der Republik ist, geändert. Kein Franzose kann darüber hinwegsehen, dass das Land einen „hyperaktiven“ Staatschef erlebt. Am sichtbarsten ist die französische Wende auf europäischer Ebene. Auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten gehören zu diesem großen Spiel. Nach dem Abgang von Tony Blair ist Washington auf der Suche nach europäischen Alliierten. Paris hofft, diese Rolle mit ihren mäßigenden Auswirkungen auf die amerikanische Politik im Namen Europas und in geteilter Verantwortung mit Berlin zu übernehmen.