Mopo-Chef geht

Er sieht sich durch den Sparkurs der Eigentümer behindert

Die Hamburger Morgenpost verliert ihren Chefredakteur. „Ich habe den Verlag um eine zeitnahe Freistellung gebeten“, sagte Matthias Onken gestern. Seine Vorstellungen von dem, was man brauche, um eine Zeitung zu machen, kollidierten mit den Rendite-Erwartungen der Eigentümer.

Die Mopo war 2006 von der BV Deutsche Zeitungsholding gekauft worden, der auch die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier gehört. Die Finanzgruppe Mecom um David Montgomery hat die Holding inzwischen fast komplett übernommen. Dem Briten wird nachgesagt, dass er mit seinen Zeitungen vor allem Geld machen will.

Onken hat vor sieben Jahren bei der Mopo angefangen. Seit Juli 2006 führte er die Zeitung. Unter seiner Regie etablierte der Verlag eine Sonntags-Ausgabe. Onken habe großen Anteil daran, dass die zusätzlichen Aufgaben gestemmt worden seien, hieß es aus der Redaktion. Jetzt sei „die Motivation am Boden“.

Die fehlende Investitionsbereitschaft sei angesichts der guten Entwicklung der Zeitung unverständlich, sagte Onken. Der Sparkurs verhindere den „Ausbau der Marke Morgenpost“. KNÖ