Weihnachten für Volksvertreter

betr.: „Koalition nur einig über Diäten“, taz vom 5. 11. 07

Ja, mei – isch jetzt scho wieder Weihnachten für uns Volks-Vertreter?

Im Ernst: Mit Realitätsbewusstsein und Verantwortungsgefühl hat diese selbst verordnete 30-prozentige Erhöhung – wenn man einmal das Grundgehalt der Lokführer als Basis ihrer Bezüge nimmt (von Hartz-IV-Empfängern oder Stundenlöhnern weit unter 10 Euro ganz zu schweigen) – natürlich überhaupt nichts mehr gemein. Wobei viele Abgeordnete, die ihren „Job“ nur als Nebentätigkeit begreifen, erst als „Berater“ so richtig in die Vollen greifen.

Klar, wenn „Nur“-Abgeordnete den Kopf nach oben zu Manager- und Vorstandsgehältern recken, sind sie immer noch richtig „arm“ dran. Und der Blick nach unten – der ist bei den meisten Parlamentariern längst verstellt. Warum sollte man auch Gerechtigkeit und Solidarität mit den „Unter-Durchschnitts-Verdienern“ (und „-Rentnern“) von unseren gewählten Repräsentanten erwarten? Oder gar ökonomischen und ökologischen Weitblick? Oder gar Demut und Bescheidenheit. Dafür können doch die 1-Euro-Jobber herhalten.

Ja – auch unsere kleine Welt ähnelt immer noch eher einer Feudalgesellschaft aus vergangenen Jahrhunderten mit Privilegien, Macht und viel Geld für die „Macher“ und noch mehr Geld für andere aus der „Showbranche“. PETER GERNBACHER, Stuttgart