IN DEN ÖFFENTLICHEN BIBLIOTHEKEN
: E-Books boomen, aber nicht genug

Berlins öffentliche Büchereien verleihen immer mehr E-Books. Im vergangenen Jahr wurden knapp 441.000 E-Medien, vor allem Bücher, ausgeliehen, sagte eine Sprecherin der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB). Das ist aber immer noch ein kleiner Teil der insgesamt 24 Millionen verliehenen Medien. 33.250 Titel sind als E-Book im Sortiment, es werden zehnmal mehr klassische Bücher angeboten.

Laut ZLB stehen den Büchereien bei Weitem nicht alle Titel des E-Book-Markts zur Verfügung. „Derzeit sind Verlage gesetzlich im Gegensatz zu physischen Büchern nicht verpflichtet, Bibliotheken E-Books anzubieten“, so die Sprecherin. Der Deutsche Bibliotheksverband (DVB) beklagt, Büchereien könnten nur die Hälfte der Spiegel-Bestseller-Liste elektronisch anbieten. Einige Verlage sträubten sich, E-Books zum Verleih anzubieten, oder verlangten dafür zu viel Geld.

Laut Christian Sprang vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels verbietet kein Verlag den Bibliotheken elektronische Bücher per se. Richtig sei, dass einige Verlage Lizenzgebühren verlangten. Die Einnahmen seien notwendig, um Autoren und Verlagen eine angemessene Vergütung zu sichern. (dpa)