Kirchliche Kliniken als Ausbeuter

BERLIN epd ■ Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat den kirchlichen Krankenhäusern „Ausbeutung und Lohndiebstahl“ vorgeworfen. Die Mediziner in kirchlichen Häusern müssten mehr arbeiten und würden schlechter bezahlt als ihre Kollegen in den öffentlichen Kliniken, sagte der Vorsitzende Frank Ulrich Montgomery gestern. „Das ist Ausbeutung im Namen des Herren“, kritisierte Montgomery. In einem Schreiben an die Vorsitzenden der beiden großen Kirchen fordert er die sofortige Aufnahme von Tarifgesprächen. Die Gewerkschaft stützt ihre Vorwürfe auf eine Umfrage, an der knapp 18.000 Mitglieder des Marburger Bunds teilgenommen hatten. Rund 3.100 davon arbeiten an konfessionellen Häusern. Über 80 Prozent dieser Mediziner arbeiten demnach zwischen 50 und 80 Stunden wöchentlich und leisten auch mehr Bereitschaftsdienste als in öffentlichen Häusern.