Schnell ins Konzert!

Jetzt wird es langsam Zeit, das Sparschwein zu schlachten. Von nun bis Dienstag, mindestens, gibt es täglich Spannendes. Am heutigen Samstagabend wird gegen 21 Uhr der Reigen in der Friese eröffnet. Die Sightings aus New York produzieren ergreifend lärmenden Kaputtnik-Rock, primitiv, laut und toll. Von ihren Konzerten werden spektakuläre Dinge berichtet. Lassen Sie sich das nicht entgehen! Wenn Sie lieber normale Musik hören, gehen Sie zu Erdmöbel im Lagerhaus oder zu Katzenjammer ins Pier 2 (Beginn jeweils 20 Uhr). Ist auch okay, bleiben wir Connaisseure eben unter uns.

Wir bleiben dann vielleicht auch gleich da, nämlich in der Friese, um am Sonntagabend die U.S. Girls aus Philadelphia zu sehen, die mit den kanadischen Slim Twig nordamerikanische Brüderlichkeit leben, auch so ab 21 Uhr.

Am Montag sehen wir uns dann in der Lila Eule. Dort spielen ab 20 Uhr Agent Orange, Erfinder des sogenannten Surf-Punk, die „Pipeline“ (Klassiker des Genres) im Gepäck und heute fast so gut wie damals.

Am Dienstag sind zwei der wichtigsten Jazzer der neueren Generation (beide allerdings auch schon fast Klassiker) zu Gast in der Glocke. Brad Mehldau und Joshua Redman zeigen dort ab 20 Uhr sozusagen „The Shape Of Jazz To Come“. Und wenn es doch nicht gleich die Zukunft des Jazz sein sollte, ein Hochgenuss wird es ganz sicher.

Am Mittwoch gastieren Kiemsa im Rahmen ihrer Abschiedstournee noch einmal in Bremen, wo ihnen im Lagerhaus ein tränenreicher Empfang beschieden werden dürfte, denn hier haben sie ihr Publikum in den letzten Jahren regelmäßig mit ihrem Gemischtwarenladen aus Rock ‘n‘ Roll, Hardcore, Punk vermengt mit Ska und Hip Hop verzückt, stets tipptopp gekleidet, was ja auch wichtig ist. Am Donnerstag dann, schon weniger essenziell, Saxon im Aladin, was allein schon deswegen mal wieder den Ritt nach Hemelingen wert wäre. Denn Alice Cooper bot im Pier 2 zwar großes Kino, aber irgendwie vermissen wir die Clubatmosphäre zum zünftigen harten Rock dann doch ein wenig. Andreas Schnell