Lebenszeichen aus Chabarowsk

BERLIN taz ■ Der am 2. November in Moskau verschwundene nordkoreanische Flüchtling Djong Kun Chol hat sich am Wochenende bei seiner Frau gemeldet. Die Miliz und der Inlandsgeheimdienst FSB, so teilte er telefonisch mit, hätten ihn nach Chabarowsk verschleppt. Beim Verlassen des Moskauer Büros des Föderalen Migrationsdienstes am 2. November sei er von FSB-Beamten gewaltsam zur Miliz gebracht worden, wo der nordkoreanische Geheimdienst auf ihn gewartet habe. Dieser habe ihn zur nordkoreanischen Botschaft mitgenommen, wo er einen falschen Pass erhielt. Anschließend brachten ihn FSB-Beamte gewaltsam zum Flughafen Vnukovo. In Chabarowsk sei er in einem Gebäude nahe eines Flughafens festgehalten worden, habe aber in einem günstigen Augenblick fliehen können. Dringend bat er um Hilfe, da ihm die Abschiebung drohe. Der seit zehn Jahren in Russland lebende Nordkoreaner war vom Flüchtlingswerk der UNO, dem UNHCR, bereits als schutzbedürftiger Flüchtling anerkannt worden. CLA