Mehrwertsteuer wird gecheckt

BERLIN dpa/ap ■ Das Bundesfinanzministerium nimmt einen neuen Anlauf, die teils absurden Unterschiede beim Mehrwertsteuersatz abzuschaffen. Laut Spiegel wird eine grundsätzliche Korrektur bei der ermäßigten Mehrwertsteuer angestrebt. „Die Regelungen sind dem Bürger gegenüber teilweise nicht mehr vermittelbar“, schrieb die parlamentarische Staatssekretärin Barbara Hendricks (SPD) an den Finanzausschuss. Ein Blick in die „Liste der dem ermäßigten Steuersatz unterliegenden Gegenstände“ offenbart teils kuriose Ausnahmen. Was einst dazu gedacht war, für einkommenschwächere Haushalte Nahrungsmittel und Dienstleistungen erschwinglich zu machen, ist im Laufe der Zeit zu einem Ausnahmedickicht angewachsen. So gilt heute für Gemüse, Rollstühle, Hausrinder und Pferde (aber nicht Wildpferde) der 7-Prozent-Satz. Babywindeln, Medikamente und Immobilien oder das Auto gehören dagegen offenbar nicht zum Alltag der Bürger und werden entsprechend höher besteuert.