Nach hinten durchgereicht

Grünen-Kreisvorsitzende Dorothee Freudenberg tritt nach gescheiterter Kandidatur für die Bürgerschaft zurück

Die Grünen-Kreisvorsitzende in Altona, Dorothee Freudenberg, ist zurückgetreten. Damit zog die 55-Jährige die Konsequenzen aus zwei gescheiterten Versuchen, erneut für die Hamburger Bürgerschaft zu kandidieren. „Das mindert meine Autorität“, erklärte die promovierte Psychiaterin gestern auf Anfrage der taz. So geschwächt könne sie den Kreisverband nicht in eventuelle Koalitionsverhandlungen im Bezirk führen. Altonas GAL hatte sich im Sommer über den schwarz-grünen Kandidaten für den Posten des Bezirksamtsleiters, Jo Müller, heftig zerstritten.

Freudenberg, die bereits von 1996 bis 2004 grüne Abgeordnete in der Bürgerschaft war, scheiterte vorigen Donnerstag damit, im Wahlkreis Altona-Altstadt einen vorderen Platz als Direktkandidatin zu erlangen. Hinter der unstrittigen Nummer 1 im Wahlkreis, Christa Goetsch, die auch Hamburger Spitzenkandidatin der GAL ist, wollte Freudenberg auf dem zweiten Rang antreten, unterlag aber der Bürgerschaftsabgeordneten Gudrun Köncke. „Da war ich schon etwas bedröppelt“, gestand Freudenberg.

Kurzfristig kandidierte sie deshalb am Samstag auf dem GAL-Parteitag für die Landesliste. Nach drei erfolglosen Bewerbungen um die Plätze 5, 9 und 11 gab Freudenberg auf und verzichtete darauf, am Sonntag auf einem hinteren Listenplatz anzutreten. SMV