Delmenhorster Dilemma
: Schöne Ideen, kein Investor

Einst wurden sie als vorbildlich gelobt, die DelmenhorsterInnen, für ihr breites Engagement gegen die Rechten, ihre immense Spendenbereitschaft. Mit ihrer Hilfe erst wurde am Ende ein schon damals etwas marodes Haus zum – sicherlich überhöhten – Preis angekauft. Damit nur ja die NPD nicht zum Zuge kommen kann. Doch in Melle und an anderen Orten, in denen sich später ebenfalls rechtsextreme Immobilieninteressenten meldeten, tut man wohl gut daran, nicht den Delmenhorster Weg zu gehen. Weil niemand weiß, wohin mit einem solchen Haus.

Kommentar von Jan Zier

In der ortsansässigen Bevölkerung gibt es zwar reichlich Nachnutzungsideen für das ehemalige „Hotel am Stadtpark“, doch das alles nützt nichts, solange kein Investor gefunden ist. Doch genau dafür lässt man sich viel Zeit, und das Warten und Zögern kostet die bereits hoch verschuldete Kommune weitere sechsstellige Summen. Geld, das anderen Projekten dringend fehlt.

Das lässt zwei Deutungen zu: Entweder bei der Stadt Delmenhorst hat sich – entgegen anderslautender Beteuerungen – bislang kein ernsthafter, zahlungskräftiger und glaubwürdiger Investor gemeldet. Oder aber die Rathausspitze ist unfähig, mit einem solchen halbwegs zeitnah zum Abschluss zu kommen. Das Vertrauen vieler Delmenhorster BürgerInnen haben sie aber schon jetzt auf jeden Fall verspielt.