Sonntags-Shopping Ende Dezember strittig

Einzelhändler in der City wollen ihren vierten verkaufsoffenen Sonntag zum Jahreswechsel durchsetzen

Das Hamburger City-Management möchte am letzten Dezember-Wochenende einen verkaufsoffenen Sonntag veranstalten – und das trotz des andauernden Tarifkonfliktes im Einzelhandel um die Streichung der Spät- und Nachtzuschläge, mit denen die Mehrkosten wegen der längeren Ladenöffnungen kompensiert werden sollen. „Es gibt Überlegungen, am 30. Dezember zu öffnen“, bestätigt Einzelhandelssprecher Ulf Kalkmann. „Zwischen Weihnachten und Jahreswechsel gibt es gute Umsätze.“

Ein schlechtes Gewissen, weil er den MitarbeiterInnen ein weiteres Wochenende nehmen will, hat Kalkmann nicht. Der Einzelhandel gehe mit vier verkaufsoffenen Sonntagen durchaus „moderat“ mit den MitarbeiterInnen um, findet er. „Es gibt Leute, die arbeiten nicht gern sonntags, es gibt aber auch welche, die gern die Zuschläge mitnehmen“, sagt Kalkmann. Für Ver.di-Fachbereichsleiter Ulrich Meinecke ist diese „Trickserei“ an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten: „Es ist unverfroren, dass die Arbeitgeber ihren Beschäftigten nach dem stressigen Weihnachtsgeschäft auch noch diesen Sonntag wegnehmen wollen.“

Das wird wohl nicht geschehen, da die Wirtschaftsbehörde dem Einzelhandel so kurz vor der Wahl eine Abfuhr erteilt: „Das Ladenschlussgesetz“, so Wirtschaftsbehördensprecher Arne von Maydell, „verbietet im Dezember grundsätzlich, sonntags zu öffnen“. Der Einzelhandel geht aber weiterhin davon aus, am letzten Dezember-Sonntag öffnen zu können. KVA