Drei Wochen warten

GESUNDHEIT Studie der Kassenärzte-Vereinigung: Lange Wartezeiten für gesetzlich Versicherte

BERLIN taz | Fast ein Viertel aller gesetzlich Versicherten muss auf einen Facharzttermin länger als drei Wochen warten. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Während 24 Prozent der gesetzlich Versicherten diese langen Fristen angaben, mussten sich nur fünf Prozent der privat Versicherten mehr als drei Wochen gedulden.

„Es gibt Fälle, in denen Patienten eindeutig zu lange warten müssen“, kommentierte dies der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Köhler: „Für sie müssen wir noch Lösungen finden.“

Die Linkspartei hat sie schon gefunden: Ihre gesundheitspolitische Sprecherin Martina Bunge fordert, die Zweiklassenmedizin abzuschaffen, indem „die privaten Versicherungen als Vollversicherung abgeschafft und die Ärzte mehr für Qualität statt Quantität bezahlt werden“.

Bewertungsportale für ÄrztInnen im Internet spielen laut Befragung noch kaum eine Rolle bei der Arztwahl. Nur zehn Prozent der PatientInnen nutzte sie – und über die Hälfte der NutzerInnen fanden sie nicht hilfreich. Allerdings wurden keine Unterschiede gemacht zwischen privaten Allerweltsportalen und den professionell angelegten der Krankenkassen. AOK-Sprecher Udo Barske kommentiert denn auch: „Das Angebot der Arztbewertung im Internet wird gut angenommen, wenn es gut und mit Qualitätsanspruch gemacht ist.“

HEIDE OESTREICH