Der IS setzt Ölfeld in Brand

IRAK Die Offensive der Regierung und schiitischer Milizen gegen die Extremisten in Tikrit verläuft schleppend. Der Iran unterstützt den Angriff

BAGDAD/BERLIN rtr/taz | Der „Islamische Staat“ (IS) hat laut Zeugen ein Ölfeld nahe der irakischen Stadt Tikrit in Brand gesetzt, um eine Offensive von Regierungseinheiten zu stoppen. Auf dem im Juni von der Terrormiliz eingenommenen Ölfeld Adschil stünden mehrere Quellen in Flammen, berichteten Augenzeugen und ein Militärangehöriger am Donnerstag. Damit sollten Luftangriffe irakischer Einheiten verhindert werden, die zu Wochenbeginn einen Großeinsatz gegen den IS begonnen hatten.

Adschil liegt rund 35 Kilometer nordöstlich von Tikrit. Bevor der IS das Ölfeld unter seine Kontrolle gebracht hatte, waren dort täglich 25.000 Barrel Öl gefördert worden. Seither ist die Förderung eingebrochen.

Die Offensive der irakischen Armee und der auf ihrer Seite mit iranischer Unterstützung kämpfenden schiitischen Milizen kommt offenbar nur langsam voran. Irakische Medien berichten, dass Bomben am Straßenrand den Vormarsch behinderten. Die Offensive ist die bisher größte gegen den IS. Tikrit liegt etwa auf halber Strecke zwischen Bagdad und Mossul. Daher ist der Ausgang der Kämpfe wichtig für die geplante Offensive gegen die Millionenstadt im Norden, die ebenfalls vom IS kontrolliert wird.

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