Kampf ums Frauenhaus

Es war ein großer Schritt von der Küche auf die Straße. Und es war eine große mentale Überwindung für Frauen der 1970er-Jahre, ihr Problem mit physischer, emotionaler und verbaler Männergewalt nicht mehr als ihr privates zu sehen. Sondern als eines, das durch gesellschaftliche Strukturen erzeugt und legitimiert wurde. Aber die Zeit war reif, als sich 1976 auch in Hamburg eine Initiative gründete, um das erste autonome Frauenhaus zu erkämpfen, das misshandelten Frauen Schutz und Anonymität bieten sollte.

Die Filmemacherin Ulrike Schaz hat diese Geschichte als dokumentarische Montage, bestückt mit Retrospektiven und Bildern aus den Anfangsjahren des Hamburger Projekts, nachgezeichnet und das Ganze „Juli 76“ genannt. Und ganz so inaktuell, wie es scheinen mag, ist der Film gar nicht. Denn manchem Stadtkämmerer erscheint das Frauenhaus immer noch als willkommener Sparposten.  PS

■ „Juli 76“: 8. 3., 14 Uhr, Lichtmeß-Kino, Gaußstr. 25. Es folgt der 15-minütige Film „Frauenpower Reloaded. Hamburger Frauenprojekte aus dem Bereich Opferschutz, Beratung und Bildung stellen sich vor“ von Anne Frisius.