DIE BULL-ANALYSE

taz-Geschäftsführer Andreas Bull zur Abo-Situation:In der Zeitungsbranche nennt man Sonderangebote, die nicht kostenlos verteilt werden dürfen, aber deren Abgabepreise weit unter den regulären liegen, „sonstige Verkäufe“. Sie werden in der Regel als Marketinginstrument eingesetzt. Bei der Auflagenmessung fließen sie dennoch in die publizierte „verkaufte Auflage“ ein und verzerren das Bild über die Bedeutung der jeweiligen Marktteilnehmer erheblich. Beliebt sind in dieser Hinsicht die „Bordexemplare“, die von einflussreichen Verlagen an Fluggesellschaften „verkauft“ werden und für die Passagiere kostenlos sind. Besonders jene Konzerne, die mit purer pekuniärer Potenz ihr Produkt in den Markt drücken, manipulieren damit die Öffentlichkeit. Im Marktsegment „überregional vertriebene Tageszeitungen“ ist es ein Viertel der Auflagen, die so zustande kommen. Eher zurückhaltend zeigt sich Marktführer SZ mit 13 %, gefolgt von der FAZ mit 19 %, dreist ist Springers Welt mit 34 % und schon fast albern die FTD mit 41 %. Ein anderes Motiv mag auch der vielleicht panische Versuch sein, bedrohliche Auflagenverluste zu kompensieren. Bei der FR kommen so 26 % der Auflage zusammen, bei der taz langt es bloß für 6 %. Wie so oft erweist sich die taz frei nach Wowereit: arm, aber ehrlich. Rufen Sie an: (0 30) 2 59 02-5 90 Faxen Sie: (0 30) 2 59 02-6 80 Mailen Sie: abomail@taz.de