Harmonie in Braun-Weiß

Am Sonntag stellt der FC St. Pauli auf seiner Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft

Wenn am Sonntag ab 14 Uhr der FC St. Pauli im Congress-Zentrum seine jährliche ordentliche Hauptversammlung abhält, sind schwere Auseinandersetzungen wie in der Vergangenheit nicht zu erwarten. Die Wiederwahl von Präsident Corny Littmann gilt als sicher und auch die von ihm vorgeschlagenen Stellvertreter Stefan Orth, Marcus Schulz, Bernd-Georg Spies und Gernot Stenger müssen nicht mit Gegenwind rechnen.

Ebenfalls für wenig Aufregung dürfte die Nachwahl von drei Aufsichtsräten sorgen. Acht Kandidaten haben ihren Hut in den Ring geworfen. Ihre Eigendarstellungen unterscheiden sich nur in Nuancen.

Mehr Brisanz dürfte die anstehende Diskussion über den Verkauf des Stadionnamens und die Ausgliederung der Lizenzabteilung aus dem Verein haben, weil viele Mitglieder hier die Kommerzialisierung des Vereins und die Beschneidung ihrer Rechte befürchten. Mit Spannung wird die Rede Littmanns zu genau diesen Themen erwartet.

Die Haltung des Präsidenten ist klar: Er will sich den Namensverkauf offenhalten, eine Entscheidung aber nicht ohne breite Diskussion innerhalb des Vereins fällen. Eine Ausgliederung des Profibetriebs könnte von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in absehbarer Zukunft zur Voraussetzung für die Erteilung einer Spiellizenz werden, hätte aber nicht nur Nachteile. Sollte der Profifußball in eine finanzielle Schieflage geraten, müßte zumindest der Gesamtverein nicht um seine Existenz bangen. mac