Kurt Wagner allein auf Tour
: Die Stimme von Lambchop

Kurt Wagner hat einen Sinn für konzeptionalistische Beklopptheiten: Für das vor vier Jahren erschienene Werk „Aw C‘mon & No You C‘mon“ seiner Band „Lambchop“ setzte er sich paar Monate mit dem Vorhaben hin, jeden Tag einen Song zu schreiben. Dann machte er aus den Fragmenten die Musik zu einem Film. Und schließlich wurde daraus das neue Werk seiner Band – zwei separate Alben. Wagners stilistisches Vokabular umfasst Soul, Country, Rock, Instrumentalscores und neuerdings Elektronik, wie beim letzten „Lambchop“-Konzert in Bremen nachzuhören war.

Nun geht Wagner allein auf Tournee, was vielleicht weniger bemerkenswert ist als die Tatsache, dass er das nicht unter dem Namen „Lambchop“ tut, deren Oeuvre er schließlich ohnehin kompositorisch und lyrisch allein verantwortet und mit einer wechselnden Schar von Musikern aufführt. Angeblich weiß nicht einmal seine Plattenfirma, warum er das tut. Allein mit seiner Gitarre, einem Kassettenabspielgerät – um ein bisschen Atmosphäre zu verbreiten – und natürlich jener gemütlich knurrend-schnurrenden Stimme wird er auftreten. Und vielleicht verrät er ja, wenn er erstmal auf der Bühne sitzt, was ihn zu diesem Schritt bewogen hat. Da aber davon auszugehen ist, dass Kurt Wagner eine erlesene Musizierstunde veranstalten wird, ist das vielleicht gar nicht so wichtig. Spiel lieber nochmal unseren Song, Kurt! asl

Donnerstag, 20.30 Uhr, Kulturetage Oldenburg