streit um gaspreise
: Verbraucher, Hintern hoch

GaskundInnen sind ausnehmend treue Wesen. Gerade einmal die Hälfte von ihnen, das hat jüngst wieder eine Umfrage herausgefunden, ist grundsätzlich bereit, bei Preissteigerungen den Anbieter zu wechseln oder sonstige Aktivitäten zu entfalten. Doch sie sind zu unrecht treu, wie das Urteil des Bremer Oberlandesgerichts zeigt. Und lassen sich ihre Faulheit einiges kosten.

KOMMENTAR VON JAN ZIER

Zwar haben die Richter wohlweißlich gar nicht darüber entschieden, ob das Gas am Ende nun zu teuer war oder nicht. Sie haben einfach die undurchschaubare Preisklausel einkassiert. Es ist dies ein Sieg der Transparenz, vor allem aber ein Sieg all jener, die für ihre Rechte als VerbraucherInnen kämpfen. Und nicht einfach hilflos mit den Achseln zucken – und brav mehr zahlen.

Zugutekommen wird dieser Erfolg zunächst einmal nur den 58 tapferen Gasrebellen. Alle anderen bekommen, unabhängig davon, ob sie Kunden bei der SWB sind oder nicht, aber eine neue Chance – sollte das Bremer Urteil auch vom Bundesgerichtshof bestätigt werden. Denn dann könnten die VerbraucherInnen auch den anderen Energiekonzernen eine nachvollziehbare Preispolitik abnötigen.

Sie müssen nur wollen. Und endlich ihren Hintern erheben.