Und es rollt doch

Bahn trotzte dem Lokführerstreik mit Ersatzfahrplan und Sonderzügen. Auch BVG ließ zusätzliche U-Bahnen fahren

Der bundesweite Streik der Lokführer hat Berlin und Brandenburg gestern zahlreiche Ausfällen im Zugverkehr beschert. Der Ersatzfahrplan im Regionalverkehr sei gut eingehalten worden, es gebe aber weiter erhebliche Einschränkungen, sagte ein Bahnsprecher. Das Unternehmen rechnet damit, dass es nach Beendigung des Ausstands heute um 2 Uhr noch mehrere Stunden dauert, bis die Züge im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder planmäßig rollen.

Nach Angaben des Sprechers fielen am Freitag rund 80 Prozent der Regionalzüge aus. Im Tagesverlauf seien auf mehreren Regionalbahnstrecken aber über den Ersatzfahrplan hinaus zusätzliche Züge eingesetzt worden. Insgesamt seien die Züge im Regionalverkehr teils bis zu 100 Prozent ausgelastet gewesen. Dies zeige, dass sich die Reisenden kurzfristig übers Internet und per Telefon informierten und von dem Ersatzangebot der Bahn Gebrauch machten.

Bei der S-Bahn fuhr rund ein Drittel der Züge. Sie seien meist im 20-Minuten-Takt unterwegs gewesen. Es habe aber auch „Ausreißer“ von bis zu 40 Minuten gegeben. Die S 45 und S 85 seien weiterhin eingestellt. Im Fernverkehr fuhren laut Bahnsprecher etwa zwei Drittel der Züge.

Laut BVG waren Busse und Bahnen aufgrund des Streiks wieder deutlich voller als sonst. Der Verkehr sei jedoch ohne größere Beeinträchtigungen gelaufen, hieß es. Auf der am Vortag überfüllten U 5 setzte das Unternehmen am Morgen zwischen Lichtenberg und Alexanderplatz zusätzliche Züge ein. DDP

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