Altes Musical Theater ganz neu

MEHR ENTERTAINMENT Der frühere Chef der Stadthalle soll das Musical Theater wieder vermieten – im Auftrag der Mehr Entertainment GmbH

Mit dem erforderlichen Optimismus präsentierte Claus Kleyboldt, bisher bei Bremens Stadthallen- und Messegesellschaft beschäftigt, gestern als privater Veranstalter das neue MusicalTheater. Am 4. Dezember soll es mit „Prinzessin Lillifee“ losgehen, größere Programme sind „Roncalli meets Classic“ über Weihnachten oder etwa im März über drei Wochen – das Musical Elisabeth.

Im Grunde soll es so ähnlich weitergehen wie bisher, meinte Kleyboldt, nur ist die Spielstätte eingebunden in die Programme der „Mehr Entertainment GmbH“, die auch das Theaterzelt „Cats“ betreibt und ähnliche Häuser in Düsseldorf, Köln, Bochum und Berlin. „Mehr Entertainment“-Chef Maik Klokow, der früher bei Stage Entertainment Geschäftsführer war, hatte die Immobilie gekauft. Während die Stadt Bremen für die Immobilie 400.000 Euro Miete pro Jahr zahlen musste und diese Summe in den meisten Jahren mit dem Musical Theater nicht erwirtschaften konnte, steht eine solche Summe, so Kleyboldt, in seinem Business-Plan nicht drin. Ziel sei es zunächst einmal, die Betriebskosten – mietfrei – zu decken. Auch die rund zwei Millionen Euro, die die Stadt Bremen bis zum Jahre 2017 für den Umbau zahlen muss, belastet die Bücher des Musical-Betriebes nicht.

Das komplette Haus kostet für einen Tag 7.700 Euro. Damit liegt es mit seinen 1.450 Plätzen etwas über dem Preisniveau der Glocke. Konkurrenz zur Glocke? Das ist für Kleyboldt kein Thema. Beschränkungen gebe es nicht, erklärte er, die habe es in den letzten Jahren bei dem staatlichen Betrieb des Musical Theaters auch nicht gegeben.

Zunächst soll das MusicalTheater keine eigenen Veranstaltungen machen, die vier Kräfte im Veranstaltungsbüro beschränken sich auf das Vermietgeschäft, für Bälle, Hochzeiten oder Hauptversammlungen kann man auch nur das Foyer mieten – davon erwartet sich Kleyboldt richtig Gewinne.

Die Gastronomie macht Barry Randecker, der auch schon die Gastronomie der Glocke und das Theatro betreibt. Heute schon sind Musical-Karten im Paket mit und Sekt- und Menü-Gutscheinen zu kaufen. Wer so etwas besitzt, muss sich keine sorgen um Warteschlangen machen – in der Pause stehen Essen und Sektflaschen nach Wunsch mit Namensschild an einem nummerierten Tisch bereit und wer den Nachtisch erst nach der Vorstellung mag, bekommt den dann in Harrys Bistro serviert. KAWE