St. Pauli auf Sponsorensuche

Vereinspräsident Corny Littmann kann sich sogar vorstellen, das Millentorstadion umzubenennen

Der FC St. Pauli bewirbt sich darum, dass das Millerntorstadion einer der Austragungsorte für die Frauen-Fußball-WM 2011 wird. Ein entsprechender Brief an das Organisationskomitee sei abgesandt worden, sagte Präsident Corny Littmann auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am Sonntag.

Auch vor diesem Hintergrund soll der Neubau des Stadions weiter beschleunigt werden. Bereits 2008 könnte mit dem Abriss der alten und dem Bau der neuen Haupttribüne begonnen werden. Zudem ist ein Überbau der Nordkurve geplant, um die Zuschauerkapazität bis 2009 von heute 16.500 auf 27.000 zu erhöhen. Dazu sei allerdings ein Bankdarlehen von rund 10 Millionen Euro notwendig.

Um die Verbindlichkeiten so gering wie möglich zu halten, müsse auch ein Verkauf der Stadion-Namensrechte zur Debatte stehen. Dabei versprach Littmann, dass diese Frage bei einem entsprechenden Angebot erst nach intensiver vereinsinterner Diskussion entschieden werde. Eine Abstimmung auf einer Mitgliederversammlung können es in diesem Punkt allerdings nicht geben. „Das tut sich kein Sponsor an“, so Littmann. Der Präsident erklärte allerdings, der Namenszusatz „am Millerntor“ bleibe auf alle Fälle erhalten.

Mit dieser Zukunftsperspektive stellte sich Corny Littmann am Sonntag im Hamburger Congress Centrum rund 900 anwesenden Mitgliedern für eine weitere Amtsperiode zur Neuwahl. Obwohl es vor allem gegen eine Stadionumbenennung Kritik gab, wurde Littmann am Abend mit großer Mehrheit wiedergewählt.

Auch die von ihm vorgeschlagenen Stellvertreter Stefan Orth, Marcus Schulz, Bernd-Georg Spies und Gernot Stenger wurden von der Versammlung bestätigt. Die mit Spannung erwartete Wahl von drei neuen Aufsichtratsmitgliedern fand erst nach Redaktionsschluss statt. MAC