KC-Auftritt verboten

RECHTSROCK Bremen verbietet „Kategorie C“-Konzert. Die Band wehrt sich und hält am Auftritt fest

Die Rechtsrock-Band „Kategorie C“ darf nicht in Bremen auftreten. Das bestätigte das Verwaltungsgericht am Freitag. Zuvor hatte das Bremer Stadtamt der Band für das ganze Stadtgebiet untersagt, am Samstag oder Sonntag aufzutreten. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes verherrliche die Band Gewalt zwischen Fans und der Polizei und propagiere Fremdenfeindlichkeit, heißt es zur Begründung. Bei einem Auftritt sei von Gesetzesverstößen auszugehen, auf vergangenen Konzerten hätten Zuschauer unter anderem den „Hitlergruß“ gezeigt. Das Verbot diene der öffentlichen Sicherheit. Eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht steht der Band offen.

Auf ihrer Website erklärte die Band am Freitag, gegen das Verbot auch bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, und rief ihre Fans weiterhin dazu auf, am Samstag anzureisen: „Wir werden auf jeden Fall spielen, wenn nicht in Bremen, dann halt im Umland, uns kann man nicht verbieten.“

Falls die Band nach Niedersachsen ausweicht, würden die Behörden dort spontan reagieren, sagte eine Sprecherin des Niedersächsischen Amts für Verfassungsschutz zur taz. Mit den Bremer Kollegen bestehe ein ständiger Austausch. „Es würde ebenfalls geprüft, ob es zu strafbaren Handlungen kommen könnte und das Konzert dann unterbunden“, so die Verfassungsschutz-Sprecherin.

Die Fraktionschefin der Bremer Linskpartei, Kristina Vogt, begrüßte das Verbot in Bremen als einen Erfolg der Antifa-Demonstration vom Dienstag. „Eine Wiederholung von Vorfällen wie beim Pfingstkonzert der Band in Oslebshausen wäre inakzeptabel gewesen.“ Dort war die Band vor 300 Fans unbehelligt aufgetreten.

Unterdessen berichtet der Weser-Kurier, Kategorie-C-Sänger Osterndorf habe für sein Lilienthaler Baguette-Bistro zum 1. 12. eine Gewerbeerweiterung beantragt und wolle dort auch Kleidung und Schmuck anbieten. Sein Bruder Marten Ostendorf hatte im Szene-Laden „Sportsfreund“ rechte Markenkleidung verkauft. Im Juli gab er das Geschäft in Bremen auf. jpb