IN ALLER KÜRZE

Protest ohne Folgen

Das Bremer Bündnis für Bildung klagt über die mangelnde Resonanz seiner Protest-Aktionen bei Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD). Vergangene Woche waren Schüler, Lehrer und Eltern wieder gemeinsam und zahlreich auf die Straße gegangen. „Aber die Beteiligten warten weiter vergeblich auf ein Zeichen des Senats, dass ihre Forderungen ernst genommen werden. Man hat den Eindruck, das Thema soll ausgesessen werden“, so Andrea Spude, Vorstandssprecherin des Zentral-Eltern-Beirats Bremen. Nun sollen bis zum 11. Dezember Unterschriften unter der Überschrift „Mehr Geld für gute Schule!“ gesammelt werden, die dann am 14. Dezember der Bürgerschaft übergeben werden können. Gleichzeitig fordert das Bündnis alle Betroffenen auf, per E-Mail mitzuteilen, „woran es mangelt“.

Weniger für Arbeitslose

Drastische Kürzungen für die Arbeitsförderung von Hartz-IV-Empfängern und eine „Instrumentenreform“ sind in Berlin gestern beschlossen worden. „Beide Entscheidungen gehen zu Lasten arbeitsloser Menschen, weil sie künftig weniger Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt haben“, sagte dazu Ingo Schierenbeck, Chef der Arbeitnehmerkammer Bremen. Bei den Jobcentern in Bremen kämen 2012 rund 33 Millionen Euro weniger für Arbeitsförderung an – das entspricht einem Rückgang von 35 Prozent. Die Zahl der Hartz-IV-Arbeitslosen stagniere dabei. Bremen, so Schierenbeck, müsse prüfen, eigene Mittel für die Arbeitsförderung zur Verfügung zu stellen.

Sonntags öffnen

Bremen wird einem Antrag Berlins, der allen Bibliotheken die Öffnung an Sonntagen ermöglichen soll, im Bundesrat zustimmen. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Wir wollen die Stadtbibliothek in die Lage versetzen, ihr erfolgreiches Angebot zeitlich auszuweiten. Es gilt aber, den Wunsch vieler Menschen nach einem sonntäglichen Besuch mit den berechtigten Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Stadtbibliothek in Einklang zu bringen. Wir wollen eine behutsame Regelung, die auch den Sonntagsschutz angemessen berücksichtigt.“ Mit der rechtlichen Öffnung sei keineswegs entschieden, ob die Bibliotheken jeden Sonntag öffnen können.

Wissenschaftler kommen

Gleich zwei Kognitionswissenschaftler, die den Humboldt-Forschungspreis erhalten haben, wollen ihre Forschungsarbeiten an der Universität Bremen aufnehmen. Die mit jeweils 60.000 Euro dotierten Preise ermöglichen einen Forschungsaufenthalt in Deutschland, wobei die Ausgezeichneten an einem Institut ihrer Wahl arbeiten können. Dedre Gentner und Kenneth D. Forbus, beide von der amerikanischen Northwestern University, haben sich für den Sonderforschungsbereich SFB/TR 8 Spatial Cognition entschieden. An dem DFG-finanzierten Sonderforschungsbereich arbeiten 70 Informatiker, Psychologen und Sprachwissenschaftler an der Frage, wie Menschen und Roboter Wissen über ihre räumliche Umgebung erwerben und verarbeiten. (taz)