Axa entschädigt Völkermord-Opfer

PARIS afp ■ Der französische Versicherer Axa hat erste Zahlungen an Nachkommen von Opfern der armenischen Massaker von Anfang des vergangenen Jahrhunderts geleistet. Axa-Vertreter übergaben am Montag in Paris Schecks in Höhe von einer Million Dollar (683.000) Euro an drei französisch-armenische Hilfsorganisationen. Die Versicherung hatte nach einer in den USA eingereichten Sammelklage im Oktober 2005 zugestimmt, insgesamt 17,5 Millionen Dollar an Nachkommen von Opfern zu zahlen, die mit dem Institut im damaligen Osmanischen Reich Lebensversicherungen abgeschlossen hatten. US-Anwälte der Opfernachkommen zeigten sich in Paris „enttäuscht“ darüber, dass weder die Deutsche Bank noch die Dresdner Bank zu ähnlichen Zahlungen bereit seien. Mit den deutschen Instituten habe es noch keine Gespräche gegeben, so die Anwälte Brian Kabateck und Vartkes Yeghiayan. Die Banken hätten im Osmanischen Reich fünf Millionen Dollar an Spareinlagen von Armeniern verwaltet, die nach Beginn des Völkermordes (1915–1917) nach Deutschland überwiesen worden seien. Gegen beide Institute strengen die Kläger Verfahren in Kalifornien an.