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: Nur Grün kann aufatmen

Die Nachricht war erschreckend, kam aber nicht unerwartet. Trotz aller Klimakonferenzen ist der Ausstoß des Treibhaus-Gases CO2 heute so hoch wie nie zuvor. Diese neue UNO-Studie bewahrheitet sich auch in Hamburg ganz konkret. Mit einem neuen Kohlegroßkraftwerk bekämpft der CDU-Senat zusammen mit Vattenfall aktiv den Klimawandel. Ein Sachverhalt, der Wählern schwer zu erklären sein wird.

KOMMENTAR VON MARCO CARINI

Tatsächlich gäbe es, auch aus ökologischer Sicht, Argumente für ein hoch effizientes Kohlekraftwerk. Wenn bewiesen wäre, dass alte Dreckschleudern dafür abgeschaltet werden, belegbar wäre, dass die produzierte Fernwärme benötigt wird und damit andere Energieerzeugung ersetzt, sicher wäre, dass die Abspaltung und Einlagerung des entstehenden CO2 funktioniert – dann wäre das Projekt diskutabel. Doch keinen dieser Nachweise kann der Senat erbringen. So steht unter dem Strich nur eine Summe: Ein Plus von acht Millionen CO2 jährlich, dass Hamburg in die Atmosphäre bläst.

Die Opposition hat längst erkannt, dass Moorburg zum Wahlkampfknüller taugt. Profitieren davon werden vor allem die Grünen, die immer Konjunktur haben, wenn Umwelt-Schweinereien die Debatte bestimmen. Auch wenn Moorburg dicke Luft über Hamburg bedeutet, zumindest die GAL kann im Wahlkampf nun aufatmen.