: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird in der Linse für Jung und Alt, für Schlichtgestrickte und Komplexgehäkelte erklärt, wie die „Staatsschuldenkrise“ funktioniert, und das unter dem schönen Titel: „Sind wir bald alle pleite?“ Wird Deutschland wirtschaftlich bestehen, während Italien, Portugal und andere nicht mehr aus der Schuldenkrise kommen, und wenn ja, warum dann? Dies wollen die Aktiven der Gruppe Jimmy Boyle eindringlich darstellen.
Am Mittwoch wird in der Kadterschmiede über ein Thema gesprochen, dass angesichts der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ ein besonderes Licht auf das Selbstbildnis unserer Staatsschützer wirft. 44 Personen, die in und um Dresden tätig sind, wird nämlich die Bildung einer kriminellen Vereinigung nach § 129 vorgeworfen, also schon beinahe Terroristen, und das für ihre Antifa-Tätigkeit, die, zugegeben, nicht immer der Auffassung der Gesetzeshüter entsprach. Dennoch zeigt sich an diesem Beispiel noch einmal, welcher „Extremismus“ vonseiten der Polizei massiver verfolgt wird.
Am Freitag wird im Café Commune eine Ausstellung mit Fotos aus Venezuela von Eva Haule eröffnet. Haule geht es darum, die Errungenschaften der bolivarischen Revolution abseits der Selbstinszenierung eines Hugo Chávez zu zeigen, daher hat sie dort Basisbewegungen aufgesucht. Solange das nicht dazu genutzt wird, den Autokraten Chávez und seine Politik zu entlasten, ist das sehr interessant.
Zeitgleich wird in der K9 über den Abschiebeknast auf dem neuen Großflughafen BBI gesprochen, der parallel zum Flughafenbau eröffnet werden wird. Flüchtlinge sollen in dem geplanten, 30 Plätze umfassenden Asylgefängnis interniert, nach einem außergerichtlichen Schnellverfahren abgeschoben werden. Der Flüchtlingsrat Brandenburg und die Initiative gegen Abschiebehaft informieren.
■ Finanzkrise: Montag, 18.30 Uhr, Parkaue 25
■ Staatliche Anti-Antifa: Mittwoch, 20 Uhr, Rigaer Str. 94
■ Venezuela-Fotos: Freitag, 19 Uhr, Reichenberger Str. 157
■ Abschiebeknast: Freitag, 19 Uhr, Kinzigstr. 9
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