Einblick (564)

Sahar Zukerman, Künstler

■ Sahar Zukerman, geb. 1985 in London, aufgewachsen in Tel Aviv, in Berlin seit 2009. Studium 2006 in der Jerusalem Studio School und 2009–13 bei Prof. Leiko Ikemura an der UdK, wo er seinen Meisterschüler machte. Zukerman arbeitet meist mit Malerei und digitaler Malerei. Er mischt Krisengebietfotos und Fotojournalismus sowie Mythologie und Motive aus dem kollektiven visuellen Gedächtnis. Aktuelle Ausstellung als Künstler und Kurator: Kunstraum Kreuzberg, „Boys and their Toys“.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? SZ: Mir hat „Cluj Connections 3D“ in der Galerie Judin gefallen. Sie zeigt eine Seite von junger rumänischer Kunst, welche noch nicht so bekannt ist. Einige Künstler dieser Ausstellung haben eine sehr interessante Art, mit Geschichte umzugehen. Die Anwendung von kollektiver visueller Erinnerung ist ein Moment, das für meine Arbeit sehr wichtig ist. Es ist sehr interessant zu sehen, wie Künstler mit anderem Hintergrund damit arbeiten. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich wollte gerne auf das Konzert von The Black Keys gehen, aber es wurde leider abgesagt. Aufgewachsen bin ich mit wirklich viel Musik und dabei war auch schon sehr früh Elektro. Tanzen tue ich am meisten in meinem Atelier oder Wohnzimmer, aber wenn schon richtig getanzt werden soll, dann lieber im Berghain oder Stattbad Wedding. Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Ich versuche unter anderem Ha’aretz, The Economist, bbc, al jazeera und andere abwechselnd zu lesen. Die Realität in Israel hat mich gelehrt, dass eine einzige Informationsquelle nicht genug ist. Zurzeit lese ich das Buch „Tausendundeine Nacht“, weil ich mich in meinen Arbeiten oft mit Mythologie und Folklore beschäftige. Des Weiteren lese ich „night school“ von Richard Wiseman, um mehr über die Wissenschaft des Schlafens zu erfahren. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Ich weiß, dass es sehr schlecht für die Umwelt ist, aber ich liebe meinen „Coffee to go“ am Morgen. Natürlich trinke ich mehr davon, je nachdem, wie viel ich unterwegs bin. Der Gegenstand, der mir am meisten gefällt, ist mein Skizzenbuch, welches ich praktisch immer bei mir habe.