letzte Fragen

Wie viel ist alle Zeit der Welt? (17. 11.)

Genau eine halbe Ewigkeit!

Ulrich Brucklacher, Heilbronn

Beinahe eine Ewigkeit (Bundesstatistikamt). Jadota

„Die Zeit ist das, was man auf der Uhr abliest“, sagt Einstein. Alle Zeit der Welt müssten demnach die Stunden und Minuten sein, die gemessen wurden, seit es die erste Uhr gab. Das wiederum ist eine etwas schwierigere Frage. Nimmt man da die Sonnenuhr, die die Griechen irgendwie aus Babylonien einführten und perfektionierten? Es läge zumindest nahe. Demnach ist alle Zeit der Welt die Zeit von der Antike bis heute. Doch nun wird es kompliziert: Schließlich ist das eurozentrische Weltbild ein überholtes. Lassen wir also nur gelten, dass mit der Antike die Zeit beginnt, sind wir schwerstens ignorant. Alle Zeit der Welt könnte unter Umständen schon längst vor der Antike irgendwo in Asien begonnen haben, oder vielleicht in Persien. Man sollte die Frage umformulieren: Wann begann die Zeit der Welt? Susanne Schuster, Potsdam

Was ist Welt? Wenn Erde, dann noch 7,59 Milliarden Jahre. Wenn Universum, dann etwas länger. Wenn Menschheit, dann etwas kürzer. Eddy Scott

Das kommt ganz darauf an, ob man an den Urknall oder an die Schöpfungsgeschichte glaubt. Das Ende ist genauso umstritten. Christoph Schmid Neustadt/Weinstraße

Alle Zeit der Welt ist eine Stunde Mathe. Einer redet, und redet und redet, währenddessen dreht sich die Welt, Geschlechter werden geboren, Tiere sterben aus. Wenn eine Stunde Mathe vorbei ist, ist die Welt längst so ermüdet, dass ihre Zeit vorbei ist. Jens

6,6 Milliarden Menschen mal 24 Stunden macht 158,4 Milliarden Stunden Zeit am Tag: alle Zeit der Welt. Irene Bär

Ungeachtet der Tatsache, dass wir uns ständig fragen, wie viel Zeit (und nicht wie viele Zeiten) uns noch bis zum nächsten Gang an den Briefkasten bleibt, erscheint mir die gestellte Frage insofern „leer“, als wir uns (nicht nur laut Kant) immer nur eine Vorstellung der Zeit aufgrund der „reinen Anschauungsform“ der Zeitlichkeit (bezüglich der ganzen Welt) machen, da eben „alle Zeit der Welt“ gleichzeitig vorgestellt wird. Christian Wadephul

Wenn man ganz schrecklich verliebt ist. Man schaut sich an, man schaut weg, man nimmt sich in den Arm, man lässt wieder los. Dann hat man alle Zeit der Welt vor sich. Alles ist möglich. Bis zum ersten Streit. Dann läuft man wieder auf Normalzeit. Elke Schmerler Freiburg

Warum soll man bis zum letzten Atemzug lächeln? (17. 11.)

Handelt es sich da etwa um ein 11. Gebot? Diesem zu folgen dürfte wohl all denen schwerfallen, die im ganzen Leben nichts zu lachen hatten!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Man soll immer einen guten Eindruck machen. Jedenfalls wurde ich so erzogen. Christoph Schmid, Neustadt/W.

Weil das den Kiefer entspannt und das ist in jeder Lebenslage wichtig, sagt zumindest mein Zahnarzt.

Malte Kriegenstein, Wiesbaden

In unserer heutigen Zeit, in der Züge so selten geworden sind, sollte man sich doch über jeden Zug freuen, der kommt. Ganz besonders dann, wenn es der letzte ist! Peter Hansen, Lemgo

Weil schon der römische Kaiser Marcus Aurelius (26. 4. 121 bis 17. 3. 180) gesagt hat „Der Tod lächelt uns alle an, das Einzige, was man machen kann, ist zurücklächeln“. Stefanie Lang

Weil man dann nicht in Versuchung kommt, sich über bedeutende letzte Worte den Kopf zu zerbrechen.

Johanna Mertens Villingen-Schwenningen

Wie lautet das Rezept für Eierkuchen von Friede, Freude? (10. 11.)

Auf jeden Fall sehr intensives Durchmischen aller Zutaten. So wild, dass nachher niemand mehr trennen kann. Postmodern eben. Julia

Eierkuchen war das klassische bessere Gericht zu Ende des Zweiten Weltkriegs. Eier kosten eben nicht so viel. Insofern ist es eigentlich nicht richtig, dass der Spruch „Friede, Freude, Eierkuchen“ dazu verkommen ist, dass man etwas vertuschen will. Es heißt doch eher, dass man mit bescheidenen Mitteln den Frieden feiert.

Thomas Landner, Saarbrücken

Friede, Freude tat immer sehr geheimnisvoll damit, von wegen Familiengeheimnis, deswegen weiß es niemand wirklich. Und was dann beim Rumprobieren rauskommt, ist oft unverdaulich. Rüdiger Witt, Flensburg

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