„Den Standort aufwerten“

AUFTAKT Bremens Wirtschaft sucht neue Strategien und Instrumentarien für die Kreativbranche

■ 50, ist Betriebswirt und Teamleiter „Innovation“ bei der Bremer Wirtschaftsförderung.

taz: Herr Stührenberg, welche Strategie verfolgt Bremen, damit sich die Kreativwirtschaft hier künftig noch wohler fühlt?

Kai Stührenberg: Das ist genau der Grund der heutigen Veranstaltung, in dieser Frage zu einer Neudefinition zu kommen. Wir haben das Thema jetzt sieben Jahre lang mit den bestehenden Instrumenten bearbeitet. Nun ist die Frage: Wo sind wir jetzt, wie soll sich Bremen im Bereich Kreativwirtschaft zukünftig ausrichten?

Was verspricht man sich von ihrer Förderung?

Bisher waren die Ziele, aus Kreativen Unternehmer zu machen und sie mit den klassischen Branchen zusammenzubringen und dass sie auch den Standort in seiner Sichtbarkeit und Attraktivität aufwerten.

Wer genau ist denn damit gemeint?

Das fängt an mit den Designern und Grafikern über die Spieleentwickler bis hin zu Filmemachern, Redakteuren und Textern.

Welche Förderangebote gibt es?

Speziell für die Kreativwirtschaft gibt es die Ideenlotsen, ein kostenloses Beratungsprogramm für Kreativwirtschaftler, die sich gründen oder professionalisieren wollen. Es gibt den „Club Dialog“, ein Netzwerkangebot – und wir haben ein Programm speziell für Frauen. Wir als Wirtschaftsförderung haben noch ein Projekt Brennerei, bei dem wir mit jungen Stipendiaten in Unternehmen Probleme lösen.

Bremen und Bremerhaven sind ja recht unterschiedlich aufgestellt in diesem Bereich. Gibt es da unterschiedliche Ansätze?

Bremerhaven hat eine ganze Reihe von Maßnahmen entwickelt. Da gibt es auch so ein Netzwerk, die versuchen natürlich auch kreativwirtschaftliche Kompetenz zur Lösung von städtischen Aufgaben heranzuziehen.

Die Branche setzt besonders auf das Image einer Stadt. Wie sollte das in Bremen aussehen?

Wir wollen, dass Leute, die an der Hochschule für Künste studiert haben, hier bleiben und dass der Standort für junge Leute spannend und attraktiv ist, denn die brauchen wir hier.  INTERVIEW: LKA

„Neue Strategien zur Förderung der Kreativwirtschaft“: 13 bis 15 Uhr im Festsaal der Bürgerschaft