Mäurer rudert zurück

ZAHLENDREHER Bremens Innensenator entschuldigt sich bei Familie, die zu Unrecht in einen Anti-Terror-Einsatz geraten war

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat zugegeben, dass der Grund für die Festnahme einer harmlosen Familie aus Bremerhaven ein simpler „Zahlendreher“ gewesen sei. Er entschuldigte sich bei der Familie und bat um Verständnis dafür, dass in der angespannten Situation der Terrorwarnung Ende Februar der 29-jährige Mario H. und seine Angehörigen vorübergehend verhaftet wurden.

Ein Spezialeinsatzkommando hatte die sechs Familienmitglieder, von denen drei aus Syrien stammen, an ihrem Auto umstellt und für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen. Mäurer sagte laut Radio Bremen, dass es für die Überprüfung der Personen mit dem Wagen mit französischem Kennzeichen „keine Alternative gab“. Dennoch sei es immer ärgerlich, wenn „Unbeteiligte bei polizeilichen Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagte er.

Eine erste Überprüfung des Kennzeichens hatte laut Pressemitteilung der Innenbehörde ergeben, dass der Halter im Schengenraum mit dem Zusatz „Staatsgefährdung“ zur Fahndung ausgeschrieben war. Erst einige Stunden später habe sich herausgestellt, dass sich bei dem Datenabgleich mit den französischen Behörden ein Zahlendreher eingeschlichen hatte.

Die Bremer Behörden hatten am 27. Februar von einer Bundesbehörde den Hinweis bekommen, dass am folgenden Tag die Gefahr eines islamistischen Anschlags bestehe. Mäurer rechtfertigte die massive Polizeipräsenz. Dadurch sei ein Anschlag nicht völlig auszuschließen, aber man hätte schnell eingreifen können.  (taz/dpa)