Dorsch und Sprotten statt Aale und Garnelen

FISCHE Ratgeber des WWF für nachhaltigen Konsum erschienen. Drei von vier Beständen überfischt

Gute Noten für Ostsee-Dorsch, Warnung vor Rotbarsch und Aal: Nach Ansicht der Umweltstiftung WWF sollten bewusste Fischesser auf Rotbarsch, Schwertfisch, tropische Garnelen und Aal lieber verzichten. „Eine gute Wahl sind dagegen Dorsch und Hering aus der östlichen Ostsee, Sprotten aus Nord- und Ostsee sowie Lachs aus dem Ost-Pazifik“, sagte WWF-Expertin Catherine Zucco anlässlich der Präsentation des neuen Fischratgebers am Donnerstag in Hamburg. „Insgesamt ähnelt die Situation dem Vorjahr – auch für Sorgenkinder wie Nordseekabeljau gibt es keine Entwarnung.“

Schon jetzt gelten in Europa drei von vier kommerziell genutzten Fischbeständen als überfischt. Eine grundsätzliche Orientierung an der Fischtheke bieten die Umweltsiegel des Marine Stewardship Council (MSC) sowie von Naturland und Bioland. Wer sich nach diesen Siegeln richtet, kann zwischen 35 Fischarten wählen.

Der Ratgeber bewertet 115 handelsübliche Arten, die nicht aus zertifizierter Quelle erhältlich sind, nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und Fangmethoden. 38 Fischereien und Zuchten wurden als „Gute Wahl“ ausgezeichnet, 61 als „Zweite Wahl“, 89 fielen in die Kategorie „Lieber nicht“.

Die Verbraucher seien inzwischen sehr bewusst beim Einkauf, berichtete der WWF. Laut einer repräsentativen Umfrage der Stiftung verlangen neun von zehn Kunden Fisch aus nachhaltigen Quellen. Insgesamt konsumiert jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich 15,7 Kilogramm.  (dpa/taz)