KONZERT
: Musikalische Gravitationstheorie

Mit der Auflösung des Festen, dem Ausmessen von Abständen und dem konzentrierten Zusammenfügen von Kontrasten zu flüchtigen Verbindungen experimentiert das Hamburger Quartett Halma schon lange intensiv. „Dissolved Solids“ heißt nun das nach drei Jahren Vinyl-Stille erschienene fünfte Album ebenso schlicht wie unmissverständlich und findet ein nicht minder eindeutiges Bild dafür auf dem Cover: Was da inmitten eines rauschenden Punktmusters, nun ja, aufgelöst erscheint, steht – wenn es denn das erkannte flirrende Insekt ist – in deutlichem Kontrast zum Gehörten. Ganz gelassen entschleunigen Halma mit behutsam gesetzen Tönen das Voranschreiten durch ein immer wieder als subtile Pause aufscheinendes Nichts, halten sich nur an vereinzelten Gitarren und verschwindenden Flächen fest, setzen hier und da den Fuß auf schwere Bässe und skizzieren damit einen der derzeit überzeugendsten Beiträge zur musikalischen Physik der Gravitation. MATT

■ Mi, 7. 12., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84