Klimaschutz
: Die Forschungsmetropole ruft

Es sieht so aus, als hätte Hamburg tatsächlich das Zeug, Deutschlands Klimaschutzmetropole zu werden – zumindest auf dem Feld der Forschung. Hier ballen sich die einschlägigen Institute, und auch diejenigen, die sich Lösungen ausdenken müssen, sind in Gestalt der Hafenbehörde gut vertreten. Ob sich der Aufwand lohnt, jetzt schon einen Überblick über die Erkenntnisse zum lokalen Klimawandel zusammenzutragen, ist fraglich.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Eine Bestandsaufnahme, wie sie vom Klima-Campus geplant wird, hat auf lokaler Ebene nur Sinn, wenn sich daraus eine Notwendigkeit zum konkreten Handeln ableiten lässt. Auf die Erfordernis, in Zukunft die Hochwasserschutzwände zu erhöhen, hat sich der Senat aber schon aufgrund der globalen Erkenntnisse eingestellt.

Die Ergebnisse der Klimawandel-Bestandsaufnahme für den Ostseeraum (BACC) lassen darauf schließen, dass das Hamburger Projekt mit wenigen gesicherten Erkenntnissen wird aufwarten können. Zu vage ist, was die Forscher bisher zur Entwicklung im Baltikum sagen können. Zu schwierig scheint es bis dato, lokale Projektionen zu entwerfen.

Auf weiteren Forschungsbedarf hinzuweisen, kann nicht der Sinn eines solchen Berichts sein. Die Forscher denken anders. Dafür finanzieren sie das Projekt auch aus ihrem bestehenden Budget.