Die Nouvelle Vague, liedermacherisch betrachtet

Große Kunst hinterlässt gern ihre Spuren in nachgeschaffener Kunst, was nun direkt zur in einen Popsong gefassten Filmgeschichte führt: der elektrische Liedermacher Bernd Begemann nämlich schrieb mal die schönen Zeilen, „Jochen sagte ‚Bernd, du betreibst Betrug/ du bist einfach nicht radikal genug!‘/ ich sagte ‚Jochen, sie es mal so:/ du bist Godard und ich bin Truffaut!‘“ So geht es zu in dem Lied „Rambo III mit Jochen Distelmeyer im Autokino“. Also Jochen D., der Ex-Blumfeld-Vorstand. Was es mit diesem Vergleich nun filmgeschichtlich auf sich hat (wobei Rambo mal vernachlässigt werden darf), kann man jetzt im Lichtblick-Kino sehen, das in seiner heute startenden Nouvelle-Vague-Reihe durch den Dezember fast ausschließlich auf die Filme von Jean-Luc Godard („Außer Atem“, „Die Verachtung“, „Alphaville“ etc.) und François Truffaut („Jules und Jim“, „Sie küssten und sie schlugen ihn“ etc.) zurückgreift. Die Filme von Claude Chabrol, Jacques Rivette oder Eric Rohmer holt man sich dann halt aus der Videothek. TM

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