Werbekampagne für den Kitabesuch

KITAS Bildungssenatorin Sandra Scheeres lobt ihren Kita-Ausbau. 2015 will sie 30 Millionen investieren

30 Millionen Euro will Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) 2015 in neue Kitaplätze investieren. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2014, als es 14 Millionen Euro waren. Damit seien knapp 4.000 neue Plätze in 98 neuen Einrichtungen geschaffen worden, so die Senatorin. Dieses Jahr sollen es etwa 7.000 mehr werden. Bis zum Schuljahr 2018/2019 soll sich die Zahl der Kitaplätze in Berlin von derzeit etwa 155.000 auf 172.000 erhöhen.

Scheeres, zuständige Senatorin seit 2011, ist stolz auf Berlins Erfolge beim Kitaplatzausbau: 150 Millionen Euro seien dort seit 2008 investiert und damit seither knapp 22.000 neue Kitaplätze geschaffen worden. Dass es „Nachholbedarf“, so Scheeres, beim Betreuungsschlüssel, also der Anzahl von Kindern pro ErzieherIn, gebe, sieht die Politikerin selbst. Doch beim Vergleich mit anderen Bundesländern würden stets auch die dort beschäftigten schlechter qualifizierten Kräfte wie SozialassistentInnen mitgezählt, so Scheeres: „In Berlin arbeiten ausschließlich ErzieherInnen in den Kitas.“ Die Unterdeckung von nur 2 Prozent, die die Senatorin bei den derzeit insgesamt 21.000 Kita-Fachkräften sieht, wird jedoch von der Opposition bezweifelt: Die Grüne Marianne Burkert-Eulitz schätzt den Bedarf mit 1.000 Kräften mehr als doppelt so hoch.

Zusätzlich Bedarf schaffen

10 der 30 Millionen Euro für den Kitaausbau will Scheeres 2015 in sozialen Brennpunkten investieren. Dort sei die Betreuungsquote vor allem bei den Ein- bis Dreijährigen niedriger, der Bedarf an neuen Plätzen also höher als anderswo. Während etwa in Steglitz-Zehlendorf 72 Prozent der Altersgruppe eine Kita besuchen, sind es in Neukölln nur knapp 58 Prozent. „Und da, wo wir neue Plätze schaffen, werden die auch voll“, so Scheeres. Dafür sorge ihre Verwaltung auch mit Werbekampagnen „in unterschiedlichen Sprachen“ für den frühen Kitabesuch: „Wir wollen nicht nur vorhandenen Bedarf decken, sondern zusätzlichen schaffen“, so Scheeres – etwa mit Werbung bei Flüchtlingsfamilien für den Kitabesuch. Denn die Berliner Kita sei eine Bildungseinrichtung – vor allem in Sachen Sprachförderung. AKW