unterm strich
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Der FAZ ist zu entnehmen, dass in Toronto „die Ursachen der Pädophilie erforscht“ worden seien. Am Centre for Addiction and Mental Health steckte man Pädophile in einen Tomografen. Ein Defizit an weißer Substanz, die verschiedene Hirnregionen miteinander verbindet, wurde festgestellt. Das trifft sich argumentativ insofern gut, weil Pädophile angeblich ohnehin dümmer als der Durchschnitt sein sollen. Außerdem, und hier wird’s eigentlich erst interessant, ist unter ihnen der Anteil an Linkshändern dreimal so hoch wie unter der biologisch korrekt konfigurierten Normalbevölkerung. Darüber hinaus finden es die Wissenschaftler bemerkenswert, dass Pädophile durchschnittlich zwei Zentimeter kleiner als der Rest der Menschheit sind. In Kanada, das erzählt die FAZ leider nicht, hat man noch in den Siebzigern gerne mal Verrückte zwangssterilisiert. Hoffentlich sind jetzt nicht die Linkshänder dran.

Gute Nachrichten dagegen vom Bundeshaushalt: Es gibt wieder mehr Geld für die Kultur. Der Etat von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) steigt auch im nächsten Jahr. Anlässlich der Verabschiedung des Haushalts im Bundestag wies die Unionsfraktion darauf hin, dass der jetzt rund 1,1 Milliarden Euro hohe Etat 2008 zum dritten Mal in Folge angehoben wird, diesmal um 1,3 Prozent. Darüber hinaus kann Neumann über einen zusätzlichen Investitionsfonds in Höhe von 400 Millionen Euro vor allem für den Denkmalschutz verfügen. Der Deutsche Kulturrat lobte auch die deutliche Erhöhung des Etats für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik: „Die Bundeskulturpolitik im Inneren wie im Äußeren befindet sich zurzeit im finanziellen Aufwind.“ Im Aufwind befinden sich auch unsere wackeren Genossen, die Bühnenarbeiter am New Yorker Broadway, die ihren 19-tägigen Streik am Donnerstag erfolgreich beendet haben.

In einer Nachtsitzung haben sich die Bühnenarbeiter mit der Vereinigung der Theaterbesitzer und Produzenten auf eine vorläufige Arbeitsregelung geeinigt, berichtet die New York Times. Der Disput drehte sich vor allem um eine geplante Lockerung der Arbeitsschutzvorschriften. Die Produzenten wollten in Zukunft selbst über die jeweilige Zahl der für eine Produktion eingesetzten Bühnenarbeiter bestimmen, statt sich an feste Vorgaben der Gewerkschaft zu halten.