Mahn-Marathon

FLÜCHTLINGE Die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ macht drei Tage lang Druck auf die Grünen

„Wir sind in dieser Stadt, eine politische Lösung für unsere Probleme steht aus“

LATOYA SHMITH, GRUPPE LAMPEDUSA

Die Flüchtlinge der Gruppe Lampedusa in Hamburg melden sich wieder. Hatten sie schon vor der Bürgerschaftswahl die wahlkämpfenden Grünen in die Pflicht genommen, politisch auf eine Aufenthaltslöung hinzuarbeiten. Nun wollen die Flüchtlinge die Grünen aus Anlass der Koalitionsgespräche mit der SPD ab morgen drei Tage lang vor dem Infozelt am Steindamm daran erinnern.

„Wir sind vom Vorgängersenat fast zwei Jahre lang ignoriert worden. Aber wir sind noch immer in dieser Stadt, eine politische Lösung für unsere Probleme steht weiterhin aus“, erklärt Gruppen-Sprecher Latoya Smith. Samiel Appiah stellt klar, dass die Flüchtlinge wegen ihres gemeinsamen Schicksals nach der Schließung der italienischen Lager im Jahr 2013 als Kollektiv eingestuft worden sei. „Wir wurden als Kriegsflüchtlinge anerkannt und bekamen italienische Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse.“

„Ist Italien nicht ein Mitglied der Europäischen Union?“, fragt indes Sprecher Ali Mensah – „oder gelten die europäischen Rechte nicht für alle?“ Die Gruppe kämpfe in Hamburg schon seit fast zwei Jahren dafür, „unser Leben endlich wieder aufbauen zu können“, sagt John Touré. Mehr als 100 von ihnen seien notdürftig privat untergekommen, viele lebten aber immer noch auf der Straße.

Die Gruppe fordere „endlich das Recht, hier zu bleiben und zu arbeiten“, sagt Ali Mensah „um uns und unsere Familien wieder versorgen zu können“. KVA

Drei-Tage-Kundgebung der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“: morgen bis Samstag, jeweils 16–19 Uhr, Infozelt, Steindamm 2