Meyer will den „Güllesee“ trockenlegen

WASSERSCHUTZ Laut dem Nährstoffbericht des Landes nimmt das Aufkommen von Gülle und Gärresten um fünf Prozent zu

In Niedersachsen sind im Zeitraum von 2013 bis 2014 deutlich mehr Dung und Gärreste angefallen als noch im Vorjahreszeitraum. Die Menge habe sich um 2,6 Millionen Tonnen erhöht, sagte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) am Dienstag bei der Vorstellung des jüngsten Nährstoffberichtes. Allein der Zuwachs entspreche etwa 100.000 voll beladenen LKWs. Insgesamt produzierten Schweine, Kühe, Geflügel und Biogasanlagen 59,2 Millionen Tonnen Dung und Gärreste.

Ein besonderes Problem bereiten dem Bericht zufolge Landkreise, in denen deutlich mehr Nährstoffe anfallen als dort ausgebracht werden dürfen. „In fünf Landkreisen der Weser-Ems-Region sind die Überschüsse derart hoch, dass 65.000 Hektar Ausbringungsflächen fehlen“, sagte Meyer. Das Defizit entspreche den Flächenausmaßen des Bodensees „oder einer Fläche, die 20 Mal so groß ist wie das Steinhuder Meer“.

Niedersachsen habe aber nicht nur in einigen Landesteilen deutlich zu viele Biogasanlagen und Nutztiere auf deutlich zu wenig Fläche. Hinzu komme auch, dass zu wenige Nährstoffe von dort in andere Landesteile transportiert würden: „Das führt unweigerlich zu Überdüngung. Böden und Grundwasser leiden darunter.“ Der Minister betonte, dass Politik, Landwirtschaft und Behörden vor Ort der Schutz des Grundwassers wichtig sei: „Nun müssen wir alle an einem Strang ziehen. Nur so legen wir den Gülle-See trocken.“  (dpa)