Jugendstil, Aufbruch in die Moderne

betr.: „Die Kunst des Code of Cool“, taz vom 27. 11. 07

Vielen Dank für den Beitrag von Clemens Niedenthal, den ich aufmerksam und mit großem Interesse gelesen habe. In der Tat war der Jugendstil der Aufbruch in die Moderne. Aus meiner Sicht sollten sich Architekturprofessoren und Studenten mit den vielen Fragen wissenschaftlich auseinandersetzen, welchen Einfluss der beispiellose Zivilisationsbruch der Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges, der politische Extremismus und die Brutalität der beiden totalitären Systeme (Hitler und Stalin) auf die Architekturgestaltung der Moderne – auch nach 1945 – hatte.

Warum diese radikalen Brüche in der Entwicklungsgeschichte der Moderne? Könnte der Jugendstil behutsam mit heutigen Mitteln weiterentwickelt werden? Warum wird die Moderne teilweise auf Plattenbauten und die Verheerungen des Städtebaus der 60er und 70er Jahre reduziert? Eine Wiederentdeckung der großen Reformarchitekten der 20er Jahre – Gustav Oelsner in Altona, Rudolf Fränkel, Bruno Taut in Berlin – wäre sicher eine Bereicherung der Diskussion und Baukultur. MARKUS ERICH-DELATTRE, Hamburg

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.