Unterbringung auf der Kippe

JUSTIZ Frühere Sicherungsverwahrte lehnen Umzug nach Jenfeld wegen der Polizei-Überwachung ab

Die geplante Unterbringung dreier früherer Sicherungsverwahrter in einem ehemaligen Altersheim in Jenfeld scheint auf der Kippe zu stehen: Zwei der dafür Vorgesehenen haben über ihren Anwalt erklären lassen, dass sie nicht dorthin ziehen wollen. Als Begründung gaben sie an, sich dort durch die geplante Polizei-Überwachung „wie im Zoo“ zu fühlen, wie ihr Anwalt Ernst Medecke erklärte. Außerdem hätten sie erst kurzfristig von den Plänen erfahren.

Dies wiederum bestreitet der Sprecher der Justizbehörde, Sven Billhardt. Man sei „fortlaufend im Gespräch“ gewesen, lediglich der genaue Ort der Unterbringung sei den Betroffenen zeitgleich mit der Presse mitgeteilt worden. Dagegen sagt Anwalt Medecke, die Behörden hätte nur „unkonkret“ davon gesprochen, dass man dabei sei, eine Einrichtung zu suchen, in der mehrere ehemalige Sicherungsverwahrte untergebracht werden könnten.

Dennoch gibt sich die Justizbehörde zuversichtlich, dass die „Verunsicherung“ der beiden entlassenen Sicherungsverwahrten, die zuvor Zustimmung signalisiert hätten, nur eine vorübergehende sei.

Die Bürgerschafts-Grünen haben zu dem Thema eine Sondersitzung des Justizausschusses beantragt.  GRÄ