WAS ALLES NICHT FEHLT

Diskussionen um die Fußball-WM 2018 in Russland: Während zahlreiche CDU- und CSU-Politiker einen Boykott der Weltmeisterschaft im großen Reich des Wladimir Putin fordern, hat IOC-Präsident Thomas Bach gestern einen solchen zurückgewiesen: „Ein Boykott widerspricht dem Sinn des Sports, Brücken zu bauen. Der Sport hält die oftmals letzte Türe zum Dialog offen“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Am Montag hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko in einem Interview mit der Bild-Zeitung die Meinung geäußert, solange russische Soldaten in der Ostukraine kämpfen oder stationiert seien, dürfe so ein Sportgroßereignis nicht in Russland stattfinden. Letztlich liegt die Entscheidungsgewalt darüber aber beim Weltverband Fifa. Er müsste mit einer Dreiviertelmehrheit Russland die Weltmeisterschaft wegen eines schweren Verstoßes gegen die Statuten entziehen. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) könnte seine Nationalmannschaft zurückziehen. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach verwies aber darauf, dass ein Boykott den Sportlern schade: „Es ist sinnvoller, die weltweite Strahlkraft großer Turniere zu nutzen, um sich für Menschenrechte einzusetzen und wo nötig auf politische Veränderungen zu drängen“, sagte er.