Fußball im Norden
: Eine Schale an die Weser

Okay. Der Würfel ist gefallen. Sportlich-fair, so wie es sich gehört. Werder Bremen besiegt den Hamburger Sportverein. Ab sofort haben alle Menschen mit Fußballsachverstand nördlich des Mains den Bremern die Meisterschaft zu wünschen. Hauptsache, nicht die Bayern.

Kommentar von SVEN-MICHAEL VEIT

Der gerechte Ausgang des Nordderbys bestätigt in erster Linie, dass Fußball ein Teamsport ist und dieses sogar bleibt, nachdem ein 108 Jahre alter Sportverein zur GmbH & Co KG mutierte. Dennoch unterscheidet sich das Wirtschaftsunternehmen von der Weser weiterhin von Fußballclubs vom Band wie Bayer Leverkusen oder VW Wolfsburg.

Der erste Grund ist die Tradition, die der HSV lange missachtet hat. Der zweite ist die konzeptionelle Konstanz, welche nicht nur den Hamburgern lange fehlte. Werder macht hingegen einfach sein Ding und ersetzt beschränkte wirtschaftliche Möglichkeiten durch Kreativität.

Wer eine Zaubermaus wie Diego von der Ersatzbank in Porto holt und den zu den Bayern desertierenden Miro Klose durch einen Boubacar Sanogo ersetzt, der in Hamburg verlacht wurde und nun im Spiel gegen den HSV zuletzt und am besten lacht, der hat es eben verdient.

Deshalb ist die Werder Bremen GmbH die einzige Mannschaft, der die Meisterschale zu gönnen ist. Jetzt darf man es als Hamburger ja aussprechen.

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