GAL bleibt GAL

KÜRZEL Hamburgs Grüne vertagen Namensdebatte und lehnen eine Aufwertung von Senioren ab

„Es geht nicht um einen Elefantenfriedhof für altgediente Grüne“

KRISTA SAGER

Die Grün-Alternative Liste behält ihren Namen – vorerst. Einen Antrag auf Änderung vertagte die Landesmitgliederversammlung (LMV) am Dienstagabend auf das kommende Jahr. Die Frage soll zunächst breit in der Partei debattiert und dann einer neuen LMV im Herbst kommende Jahres vorgelegt werden.

Der Antrag auf Änderung der Parteisatzung lautete: „Der Landesverband führt den Namen Bündnis 90 / Die Grünen, Landesverband Hamburg, und als Kurzbezeichnung den Namen Grüne.“ Dafür sollen „der Name Grün-Alternative Liste und die Kurzbezeichnung GAL“ entfallen.

Zur Begründung erklärten die Antragsteller: „Die Erfolgsmarke heißt ,Grüne‘ und nicht ,GAL‘.“ Das nur in Hamburg gebräuchliche Kürzel sei vor allem für Zugezogene irritierend, „Grüne“ hingegen sei unmissverständlich und würde die Wahlchancen erhöhen.

Abgelehnt wurde der Antrag, die Grünen Alten nach dem Vorbild der Grünen Jugend zu einer offiziellen Teilorganisation mit erweiterten Rechten zu ernennen. Senioren seien als „Querschnittsthema“ für die gesamte Partei von Bedeutung, begründete der frühere Senator Willfried Maier, 69, seine Ablehnung: „Wir brauchen kein Altersheim.“

Die Bundestagsabgeordnete Krista Sager hingegen warb für die Satzungsänderung: Damit signalisiere die Partei der wachsenden Zahl Älterer, dass sie willkommen seien. Es gehe nicht darum, „einen Elefantenfriedhof für altgediente Grüne“ einzurichten, sagte die 58-Jährige.

Der Antrag erreichte mit 68 zu 42 Stimmen zwar eine Mehrheit, verfehlte aber die für Satzungsänderungen erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit.  SMV