KINDER

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Ferne Länder und unbekannte Welten in allen glitzernden Facetten sind bei uns gerade das Ding. Musikalisch sind Jodeln und Obertongesang besonders gefragt, und wenn das zunächst unvereinbar klingt, stellen sich beim genauen Hinhören erstaunliche Ähnlichkeiten heraus. Auf der Landkarte wird die Route des Transsibirien-Express mit dem Zeigefinger nachgefahren. Wladiwostok ist ganz schön weit weg. Ob Marco Polo da auch war? Denn dass „Macro Polo“, wie er bei uns heißt, ziemlich rumgekommen ist in der Welt, weiß meine Tochter durch „Die Abenteuer des jungen Marco Polo“. Ausgehend von dieser TV-Animationsserie beschäftigt sich das Filmmuseum Potsdam in der gleichnamigen Ausstellung auch mit dem historischen Marco und den Umständen, unter denen er lebte – und 24 Jahre reiste. Die Besucher wandeln durch einen venezianischen Palazzo des 13. Jahrhunderts und eine felsige Wüstenlandschaft, über einen orientalischen Basar und besuchen eine mongolische Jurte. Zusätzlich erfahren sie einiges über die heutige Trickfilmproduktion (Kinder ab drei Jahre 3 €, Erwachsene 4 €, Familie 12 €).

Am Samstag machen sich ebendort Familien „Auf nach China“, um beim großen Fest der chinesischen Kultur ab 14 Uhr Drachentanz und Kung-Fu auszuprobieren, chinesische Schmankerln zu essen, Drachen zu basteln, chinesische Kalligrafie und ein paar Wörter Chinesisch zu lernen, das Schattenspiel „Die Nachtigall“ nach H. Ch. Andersen zu genießen und den Film „Mongolian Ping Pong“ anzusehen (6 €, erm. 4 € Ausstellung und Fest, mit Film plus 2 €).

Abenteuerliche Reisen haben natürlich auch andere unternommen und dabei Dinge entdeckt, die in Europa noch niemand kannte. Die Kartoffel aus Südamerika zum Beispiel. Oder chinesisches Porzellan. Beim Workshop „Forscher und Entdecker“ gehen Familien mit Kinder von 6 bis 12 Jahren am Sonntag um 14 Uhr im Ethnologischen Museum in Dahlem auf zweistündige Tour, befassen sich auch mit Marco Polo und segeln mit James Cook dreimal um die Welt. (9 €, Anmeldung: 2 66 42 42 42).

Kindern, denen das noch nicht genug ist, sei die Führung „Forschen und Entdecken. Alexander und Wilhelm von Humboldt“ anempfohlen. Beim Rundgang durch die Dauerausstellung im Deutschen Historischen Museum erfahren 8- bis 12-Jährige unter anderem, dass der Naturforscher Alexander nicht nur exotische Tiere entdeckte, sondern auch den damals höchsten bekannten Berg bestieg. Und wie sein Bruder als preußischer Minister das Bildungssystem veränderte. Wer gut zugehört hat, gelangt am Ende beim Humboldt-Quiz zu Ruhm und Ehre (2 € plus Eintritt für die Erwachsenen).