UNTERM STRICH

Mensch, Hagens! Das kontrovers diskutierte „Menschen Museum“ des berühmt-berüchtigten Leichenplastinators Gunther von Hagens am Berliner Fernsehturm darf weiterhin geöffnet bleiben. Das hat gestern in einem Eilverfahren das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschieden. So hatte in früherer Instanz auch schon das Verwaltungsgericht vor einem Monat geurteilt. Das Bezirksamt Berlin-Mitte hatte sich zuvor darüber beschwert. Es beharrt nämlich darauf, dass die Dauerausstellung von plastinierten Menschenkörpern gegen das Bestattungsgesetz verstoße – da der Bezirk selbst keine Genehmigung gibt. So wollte das Bezirksamt ursprünglich verhindern, dass das Museum überhaupt eröffnet werden kann. Das angedrohte Zwangsgeld schreckte von Hagens allerdings nicht ab. Klar, er weiß ja, dass Touristenmassen nach dem Trip auf die Höhen des Fernsehturms gern noch in die Tiefen des Leichenkellers steigen werden.

Nur fast tot ist das Ostfriesische Plattdeutsch. Junge Friesen sprechen es seltener als noch ihre Eltern. Touristen kennen allenfalls das „Moin!“ vom Norderney-Urlaub. Das soll sich ändern mit dem Online-Wörterbuch auf www.platt-wb.de. Über 45.000 Vokabeln. Leichen heißen übrigens „de Lieken“ oder auch „de Doden“.