Verband will Realschule retten

Der Realschullehrerverband in Schleswig-Holstein will seine Schulen retten: Mit einer Volksinitiative will er dafür werben, dass das Schulgesetz geändert wird. Zurzeit sieht es vor, dass die 160 Realschulen bis 2010 sich entweder mit Haupt- zu Regionalschulen zusammenschließen oder sich in Gemeinschaftsschulen verwandeln – dort besuchen alle Kinder gemeinsame Klassen, alle Abschlüsse bis zum Abitur sind möglich.

Gestern stellte die Landesvorsitzende des Verbandes, Grete Rhenuis ihren Plan vor. Bis Februar will der Verband 20.000 Unterschriften sammeln. Sollte die Volksinitiative erfolgreich sein, müsste sich der Landtag wieder mit dem Thema befassen. Es wäre – nach den Protesten gegen die Übernahme von Schülerbeförderungskosten – ein zweiter Einschnitt in das Schulgesetz.

Nur der FDP-Bildungspolitiker Ekkehard Klug stellte sich gestern auf die Seite des Verbandes. Er sagte aber, die Erfolgsaussichten der Volksinitiative wären bei einem früheren Start größer gewesen. CDU-Bildungspolitikerin Susanne Herold, selbst Realschullehrerin, verteidigte die Reform. Dank der Regionalschulen blieben in der Fläche Schulen erhalten. Der SSW warf dem Realschullehrerverband vor, „althergebrachte Standesinteressen“ zu vertreten. Die Grünen-Abgeordnete Angelika Birk erklärte, die Unterschriftensammlung werde die bildungspolitische Entwicklung nicht aufhalten. EST